Im Laufe des späten Nachmittages wurde der "Aufgleisleiter vom Dienst" durch die DB-Netz-Notfallleitstelle in Hannover zu einem entgleisten Flachwagen alarmiert. Nach kurzer Rücksprache mit dem Notfallmanager der DB Netz AG und der Klärung einer Lok-Bespannung des EHG wurde kurz darauf die Aufgleisermannschaft des THW Braunschweig alarmiert.
Kurz nach 18 Uhr trafen die Aufgleiser am Abstellort des EHG ein, wo bereits eine Lok wartete, um den EHG samt Mannschaft zur Einsatzstelle zu fahren. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Flachwagen über einen Hemmschuh gefahren war und dadurch mit einem Drehgestell komplett entgleiste. Zirka einen Meter neben den Gleisen kam der ca. 27 t schwere Wagen zum Stehen. Da sich das Drehgestell auf einer Seite bis zu den Achsen in den Boden gedrückt hatte, musste der havarierte Wagen erst angehoben werden. Im Anschluss konnte die Aufgleisbrücke inklusive Verschiebewagen unter dem Drehgestell platzieren werden. Nach weniger als einer Stunde war der Wagen eingegleist, sodass mit dem Rückbau begonnen werden konnte.
Im Anschluss an das eigentliche Aufgleisen musste noch der auslösende Hemmschuh vom Gleiskopf entfernt werden. Dadurch, dass dieser ca. 25 Meter über das Gleis geschliffen wurde, war der Hemmschuh mit dem Gleis regelrecht verschweißt. Durch den Einsatz aller zur Verfügung stehenden mechanischen Werkzeuge ließ sich der Hemmschuh nicht lösen und wurde schlussendlich mittels thermischer Trenngeräte abgebrannt.
Nach ca. 6 Stunden war die achtköpfige Mannschaft wieder in der Unterkunft und konnte den Einsatz beenden. Dies war bereits der zweite Einsatz der THW-Aufgleiser mit dem EHG.
Text: Torben Richert