Braunschweig,

Es geht heiß her beim THW

Am Samstag, den 14.10., fand wieder der Fachdienst des Ortsverbandes Braunschweig statt.

Thema der Ausbildung der Bergungsgruppen war das Thermische Trennen von metallischen Werkstoffen sowie die Grundlagen im Umgang mit E-Schweißgeräten, hier in Form eines Schweißgleichrichters. Dazu wurden drei Ausbildungsabschnitte eingerichtet, die die Helfer/innen durchliefen.

Abschnitt 1 stellte das sogenannte Plasmaschneidgerät dar. Aufgabe war hier das genaue Ausschneiden von Werkstücken aus einem Stahlträger. Dies geschieht mit einem Plasmastrahl, der ca. 30.000 °C hat. Zum Vergleich: Die sichtbare Oberfläche der Sonne hat eine Temperatur von ca. 5.500 °C. Dieser Temperatur kann kein Material widerstehen. Einziger Haken dabei: Das Material muss elektrisch leitfähigsein, da der Plasmabogen über einen Stromkreis und Druckluft aufgebaut wird. Das Material wird dann geschmolzen und ausgeblasen. Auf diese Weise kann Material bis 35 mm einfach und erschütterungsfrei getrennt werden. Bei Verbundstoffen oder größeren Materialstärken werden noch ergänzende Schnitttechniken angewendet. Im Einsatzfall hilft das Gerät beim Durchtrennen massiver Metallbauteile, ggf. auch in Patientennähe, da trotz hoher Temperatur der Wärmeeintrag in das Material sehr gering ist. Ebenso wird es für moderne Legierungen oder auch Kupfer oder Aluminium eingesetzt, da hier Brennschneidgeräte nicht zielführend eingesetzt werden können.

Abschnitt 2 war das Brennschneidgerät. Auch hier galt es einen Stahlträger zu trennen und sich mit der Handhabung vertraut zu machen. Brennschneidgeräte arbeiten mit einem Brenngas (meist Acetylen) und Sauerstoff, durch die das Material auf Zündtemperatur erhitzt wird und dann im Sauerstoffstrom verbrannt und ausgeblasen wird. Vorteil gegenüber dem Plasmaschneider ist die Unabhängigkeit von Strom. Allerdings gibt es viele Legierungen und Metalle, die damit nicht geschnitten werden können, beispielsweise Aluminium.

Der letzte Abschnitt war das Elektroden-Schweißgerät. Hierbei wird mit einem Schweißstrom eine Elektrode und das umliegende Material aufgeschmolzen und verbunden. Auf diese Weise können verschiedene Konstruktionen realisiert werden. Während es in der Industrie eine Vielzahl an Schweißtechniken gibt, beschränken wir uns auf das E-Schweißen mit Schweißinverter und Elektrode sowie das Autogenschweißen mit Brennschneidgerät.

An allen drei Abschnitten wurden zunächst Grundlagen und Arbeitssicherheit und dann Techniken vermittelt. Besonderes Augenmerk wurde im Sinne des Eigenschutzes auf die Arbeitssicherheit gelegt, so dass Feuerlöscher und Wassereimer in Reichweite waren und Schutzausrüstung wie Leder-Kombi, Handschuhe, Gesichtsschutz und Gehörschutz getragen wurden.

Das THW verwendet diese Werkzeuge für verschiedenste Einsatzzwecke. So können auf diese Weise Zugänge durch eine Vielzahl an Stoffen geschaffen werden oder Stahlkonstrukte oder dazu geeignete Fahrzeugbauteile wie Anhängerdeichseln abgetrennt werden und auch leichte Reparaturarbeiten druchgeführt werden. Ebenso erfolgt der Einsatz beim Beräumen von Trümmern. 


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