Bereits im Jahr 2023 fanden zwei Trainings, mit Thema Bergung für die 19 Mitglieder der neu gebildete Search and Rescue (SAR)-Einheit sowie vier Mitglieder einer bereits bestehenden SAR-Einheit des kurdischen Zivilschutzes (KCD) statt. Um die Search & Rescue Trainingsreihe abzuschließen, fand nun ein zweiwöchiges Training zum Thema Nutzung der neu beschafften Ausrüstung und Maintenance & Care statt. Insgesamt 12 THW-Trainerinnen und Trainer, die bis auf die zwei Teamleader nach einer Woche rotierten, unterstützten das Vorhaben.
Die Ausbildung fand sowohl bei einer Feuerwache, die vom kurdischen Zivilschutz genutzt wird, als auch im durch des THW in 2023 aufgebauten CMTI (Crisis Management Training Institute) statt.
In der ersten Trainingswoche wurden die ersten wichtigen Grundlagen zum Thema Höhenrettung durch den Trainer aus dem OV Braunschweig vermittelt. Aufgrund der begrenzten Zeit konnten vor Ort nur sehr grundlegende Fähigkeiten vermittelt werden. Die Teilnehmer des kurdischen Zivilschutzes lernten in zwei Tagen, sich aus teilzerstörten Gebäuden abzuseilen und entsprechende Seilstrecken aufzubauen. Vorher wurde die dafür beschaffte PSAgA (Persönliche Schutzausstattung geben Absturz) geprüft und den Teilnehmern die korrekte Nutzung des Gurtes und der weiteren Ausrüstung vermittelt. Nachdem am ersten Ausbildungstag spezielle Knoten, die in der Höhenrettung essenziell und im THW kein Standard sind, vermittelt wurden, konnten die Teilnehmer selbständig üben. Pausen wurden genutzt, um z.B. den gesteckten Achtknoten – selbstverständlich mit doppeltem Spierenstich hintersichert – zu üben. Der Trainer unserer Höhenrettungsgruppe war davon ganz begeistert, da eine derart hohe Motivation, neue Knoten zu lernen, nicht immer vorhanden ist. Neben speziellen Knoten wurden auch Abseilgeräte genutzt, die extra für den kurdischen Zivilschutz beschafft wurden. Das halbautomatische Abseilgerät I’D L oder auch die Ascension Handsteigklemme wird man im THW eher nicht finden, da es der Industriestandard in der Seilzugangstechnik ist.
Abseilen aus Gebäuden bzw. vom Trainingsturm ist immer in Highlight, so nahmen ebenfalls die Übersetzer und andere THW-Teammitglieder an dieser Ausbildung teil. Auch Teilnehmer, die anfangs eher skeptisch waren, was das Hängen im Seil angeht, überwanden die Angst und nutzen jede weitere Gelegenheit, sich abzuseilen oder am Seil aufzusteigen. Es half, zu sehen, dass er Ausbilder selbst als er kopfüber im Gurt hing, sicher gehalten wurde.
Sollte es in Zukunft wieder Bedarf für derartige Ausbildungen geben, wird das ggf. nicht der letzte Einsatz für Höhenretter aus Braunschweig im Ausland gewesen sein.