Braunschweig, 04.10.2014

Rettung in luftiger Höhe

Sechs THW-Helfer vom Ortsverband Braunschweig haben am Hochhaus der Braunschweigischen Landessparkasse am Bürgerpark eine außergewöhnliche Übung durchgeführt: Sie gehören der Fachgruppe ÖGA-Höhenrettung an, und vier von ihnen befinden sich derzeit in Ausbildung zum Höhenretter.

Ausbildungsschwerpunkte am Tag der Übung waren Höhengewöhnung, passives und aktives Abseilen. "Ein Hochhaus mit rund 65 m Höhe, das unbewohnt ist und an dem man am Wochenende mit so einer Übung niemanden stört, gibt es in Braunschweig mit so besonderer Fassade nur einmal", erläutert Gruppenführer Florian Immel die Auswahl für die Landessparkasse als Übungsort. Ein Grundprinzip der Höhenrettung ist die Redundanz. Das bedeutet: alle Systeme müssen doppelt vorhanden sein. Im Falle des Versagens eines Systems, würde das andere einen Absturz verhindern. "Der Ausbildungstag begann mit dem sondieren der Gegebenheiten", erzählt Immel. Zuerst wurden, aus Gründen der Redundanz zwei 100 m lange Seile um den Fahrstuhlaufbau auf dem Dach gelegt. Diese dienten als Ankerpunkte für die zwei eigentlichen "Kletterseile". Das erste Kletterseil ist das Lastseil in diesem hängt der Retter. Das zweite Seil ist das Sicherheitsseil, dies fängt den Retter auf, falls das erste Seil versagen würde.

Passives und aktives Abseilen

Die erste Übung im Seil war passives Abseilen. Dabei wird die Einsatzkraft (Retter) an zwei Seilen von den Einsatzkräften von oben abgelassen. Hierbei kann sich der Retter voll auf die Struktur des Gebäudes konzentrieren und so die Hindernisse umsteigen. Die zweite Übung war aktives Abseilen. Hierbei sind die beiden Seile oben festgelegt und hängen bereits am Gebäude hinab. Der Retter lässt sich jetzt selbst an einem Seil ab, während am zweiten Seil ein mitlaufendes Auffanggerät ihn sichert. Im Gegensatz zur ersten Übung muss sich der Retter jetzt zusätzlich noch um die beiden Geräte kümmern. Dafür kann er seine Abseilgeschwindigkeit jetzt selbst steuern und an schwierigen Stellen besser vorbeikommen.

Szenario: Retten vom Balkon

Um sicher und einfach über eine Kante auszusteigen, ist es immer besser einen Anschlagspunkt über der Ausstiegskante zu haben. Der sicherste und komfortabelste Ort hierfür befindet sich auf dem Dach. Der Retter rüstet sich dort mit allen aus, was er zur Rettung des Patienten benötigt und seilt sich dann bis zu ihm ab. Hier übernimmt er ihn in die Trage und zieht ihn mittels Flaschenzug hoch über die Balkonbrüstung. Anschließend kann er sicher und vom Retter begleitet nach unten transportiert werden. "Seilgestützte Rettungen übers Fenster oder über den Balkon kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine Rettung über das Treppenhaus nicht möglich ist", erläutert Immel abschließend. Zum Beispiel bei engen Treppenhäusern und oder übergewichtigen Patienten. Hier müssten die Treppen das Gewicht des Patienten + bis zu 6 Trägern halten.

Text bereitgestellt auf braunschweigheute.de
Foto: Braunschweigische Landessparkasse


Obiger Bericht stammt von einem externen Autor und wurde auf www.braunschweigheute.de veröffentlicht. Das dazugehörige Bild entstand durch die Braunschweigische Landessparkasse.




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