Donnerstag Abend begann die erste Ausbildungseinheit. Nach einer kurzen Materialzusammenstellung und dem Transport der Sachen auf das Übungsgelände des THW wurde zunächst die Übungsstelle ausgeleuchtet. Im Scheinwerferlicht waren die Übungsobjekte zu sehen: Eine Betonwand, ein großer Becher mit Wasser, Holz und die isolierte Seitenverkleidung einer Heizung warteten auf ihren Einsatz. Ziel war das zerstörende Schaffen einer Öffnung in den Materialien. Nachdem dies nun vorbereitet war konnte mit der theoretischen Unterweisung begonnen werden. Eine kurze Erklärung des Brennschneidgerätes erfolgte, welche Samstag vertieft werden sollte, dann die ausführliche Erklärung zur Funktionsweise, Handhabung und zu Sicherheitsmaßnahmen zur Sauerstofflanze. 3 Helfer wurden in Schutzausrüstung eingekleidet und begaben sich auf ihre Positionen: 2 an der Lanze, 1 am Brennschneidgerät. Die Lanze wurde nun mit dem Brennschneidgerät aufgeheizt und gezündet. Diese verbraucht sich im Betrieb. Die zu testenden Materialien wurden in kurzer Zeit von verschiedenen Helfern mit der Lanze unter großem Funkenflug durchdrungen.
Die Sauerstofflanze ist ein Werkzeug, welches aus dem Hochofenbetrieb stammt und in vielen Bereichen wie dem Schiffsbau, dem Bauwesen, Sonderkommandos und Rettungsteams Einzug gefunden hat. Mit Temperaturen bis zu 5000°C kommt sie durch nahezu jedes übliche Material durch und wird im THW eingesetzt um Zugangsöffnungen zu schaffen, Anschlagpunkte für Ketten zu erstellen, aus sicherer Distanz beispielsweise Löschöffnungen zu erzeugen oder unter Spannung stehende Bauteile zu trennen und auch um Sprenglöcher zu schaffen. Ihre einfache, wartungsfreie Bauweise in Form eines sauerstoffdurchflossenen Stahlrohres ist ein weiterer Vorteil. Allerdings eignet sich die Lanze aufgrund von starker Rauchentwicklung, flüssiger Schlacke und starkem Funkenflug nur schlecht für die Sach- oder Personenrettung. Hier haben sich andere Mittel wie Betonkettensäge und Kernbohrgerät etabliert.
