Betreiben des DB Hilfszuges am Standort Braunschweig
Nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) sind Eisenbahnen verpflichtet, an Maßnahmen der Technischen Hilfeleistung auf Schienenwegen mitzuwirken. Aus diesem Grund hält die DB Netz AG an verschiedenen Standorten Hilfszüge vor, deren vorrangige Aufgabe das Aufgleisen entgleister Schienenfahrzeuge ist. Seit dem 1. Oktober 2015 wird der Hilfszug in Braunschweig personell durch die THW Ortsverbände Braunschweig und Wolfenbüttel besetzt.
Die Ortsverbände wechseln sich hierbei in einem festgelegten Rhythmus ab. Zu jeder Zeit muss hierfür gewährleistet sein, dass immer mindestens ein Aufgleisleiter und sechs Aufgleiser in Rufbereitschaft sind. Die umfangreiche Ausbildung dieser Kräfte erfolgt durch die DB Netz AG.
Im Einsatzfall erfolgt die Alarmierung des Aufgleisleiters vom Dienst (AgLvD) telefonisch durch die Notfallleitstelle (NFLS) in Hannover. Der AgLvD lässt weiterhin die Aufgleismannschaft über die Integrierte Regionalleitstelle der Berufsfeuerwehr Braunschweig alarmieren und hält Rücksprache mit dem anfordernden Notfallmanager der Bahn. Die THW Kräfte kommen dann wie bei einem herkömmlichen Einsatz zur THW Unterkunft und fahren gemeinsam zum Standort des Hilfszugs. Dieser besteht in Braunschweig aus einem Einheitshilfsgerätewagen (EHG), welcher bei einer Anforderung durch ein Triebfahrzeug bespannt wird. Die Meldung der Abfahrbereitschaft muss innerhalb von 45 Minuten erfolgt sein. Somit wird sichergestellt, dass der Hilfszug Einsatzstellen auf Hauptfahrstrecken innerhalb von 90 Minuten erreicht. Für alle übrigen Strecken gilt eine Eingreifzeit von 120 Minuten.
Neben den Aufgleisern und den Aufgleisleitern gibt es noch die Funktion des Hilfszugbeauftragten und seinen Stellvertreter. Der Hilfszugbeauftrage ist der Ansprechpartner für alle Belange des Hilfszugs. Dies gilt sowohl für das THW, als auch für die Bahn. Er ist über hilfszug(at)thw-bs.de erreichbar.
Er ist verantwortlich für die Einsatzbereitschaft und meldet den Hilfszug ggf. bei der Notfallleistelle ab. Er stellt die Bereitschaftspläne auf und überwacht, dass das Gerät auf dem Hilfszug überprüft und einsatzbereit ist. Des Weiteren meldet er Schäden am Fahrzeug oder Gerät und sorgt für Ersatz. Dass die Verpflegung vorrätig ist gehört ebenso zu seinen Aufgaben. Praktischerweise verfügt der Hilfszug über eine kleine Küche.
Außerdem übermittelt der Hilfszugbeauftrage die für eine Einsatzabrechnung notwenigen Unterlagen an die zuständige Stelle bei der DB Netz AG. Weiter ist er dafür zuständig, dass die gesamte Mannschaft den Bahnvorschriften nach ständig für einen Einsatz befähigt ist. Hierzu sind regelmäßig Folgeschulungen zu besuchen.
Der Einsatzbereich des Braunschweiger Hilfszugs reicht im Norden bis Uelzen, im Osten bis Magdeburg, im Süden bis hinter den Südharz und im Westen bis hinter Hannover. Bei Bedarf kann ein Einsatz aber auch in den Zuständigkeitsbereichen anderer Hilfszüge stattfinden. Die Bereiche der Hilfszüge überschneiden sich immer mit denen der benachbarten Hilfszüge.